Den Begriff Aktienmarkt dürfte wohl jeder Mensch schon einmal gehört haben. Aber was verbirgt sich dahinter genau? Im Detail handelt es sich beim Aktienmarkt um einen Marktbereich des Kapitalmarkts. Dieser wiederum wird in den Aktien- und Rentenmarkt unterteilt, wobei auf dem Aktienmarkt im börslichen und außerbörslichen Handel gehandelt werden kann. Mit Hilfe verschiedener Marktteilnehmer werden dabei alle wichtigen Marktdaten beobachtet, mit denen sich dann ein gewisses Marktverhalten in einer sogenannten Trendanalyse untersuchen lässt. Der wesentliche Bestandteil der Aktienmärkte sind die Aktienbörsen oder auch Wertpapierbörsen, an denen Handelsobjekte gehandelt werden.

Börslicher und außerbörslicher Handel auf dem Aktienmarkt

Wie bereits erwähnt, lässt sich der Handel auf den Aktienmärkten in zwei große Bereiche unterteilen. Zum einen findet hier der börsliche Handel statt, der auf den stark regulierten Märkten durchgeführt wird. Zum anderen wird auf den Aktienmärkten aber auch außerbörslich gehandelt, man spricht von dem OTC-Handel („Over the Counter“ – „über den Tresen“). Viele Händler schätzen die große Flexibilität auf dem OTC-Markt, gleichzeitig fällt die Regulierung und Transparenz gegenüber dem stark regulierten Handel auf dem börslichen Markt etwas geringer aus. In beiden Fällen geht es aber darum, Unternehmensanteile, also Aktien, zu handeln.

Interessant zu erwähnen ist darüber hinaus noch, dass sich die Wertpapierbörsen in einen sogenannten Primärmarkt und einen Sekundärmarkt unterschieden. Auf dem Primärmarkt werden die Wertpapiere zur erstmaligen Emission gehandelt, auf dem Sekundärmarkt, der auch als Umlauf- oder Zirkulationsmarkt bezeichnet wird, werden hingegen die bereits emittierten Werpapiere wie Aktien oder Anleihen gehandelt.

Die Marktteilnehmer und die Marktdaten

Möglich ist der Handel auf den Aktienmärkten erst durch verschiedene Marktteilnehmer. Hierzu gehören die Aktionäre, Anleger, Emittenten, Börsenhändler, Börsenmakler oder auch die Kreditinstitute. Jeder einzelne Marktteilnehmer hat dabei ein bestimmtes Handelsmotiv, bei dem es sich um die Spekulation, die Geldanlage oder eine Dienstleistung handeln kann. Um die Stärke der Unternehmen dann bewerten zu können, werden Unternehmensdaten und Börsenkurse veröffentlich. Darüber hinaus werden zum Beispiel die Dividendenrendite und der Aktienindex betrachtet. Der Aktienindex reflektiert dabei das Kursniveau auf den Märkten, die Dividendenrendite wird als sogenannter „Marktzins“ angesehen. Durch diese Mechanismen ergibt sich auf den Aktienmärkten dann eine Angebot-Nachfrage-Situation unter allen Marktteilnehmern.

Beispiel: So funktioniert der Handel auf dem Aktienmarkt

Auch wenn die Begrifflichkeiten und Prozess beim ersten Hinhören noch etwas kompliziert klingen, handelt es sich beim Aktienhandel eigentlich um eine leicht verständliche Angelegenheit. Jeder Anleger hat zum Beispiel die Möglichkeit, sich Aktien an verschiedenen Börsen zu kaufen – zum Beispiel von einem großen deutschen Konzern, der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelistet ist. Erworben werden können die Aktien zum Beispiel an der Wertpapierbörse in Frankreich, gleichzeitig können aber auch computergestützte Handelsplätze wie zum Beispiel XETRA genutzt werden. Erreicht die Aktie dann einen Wert, den der Anleger für attraktiv genug für einen Verkauf hält, kann er seine Aktie verkaufen. Alternativ können über den Aktienmarkt aber auch weitere Unternehmensanteile oder Anteile von anderen Unternehmen erworben werden.

Historie des Aktienmarkts

Tatsächlich sind die Aktienmärkte genauso alt wie die Aktien selbst. Bereits im Jahre 1288 wurde von einer schwedischen Kupfermine die erste Aktie ausgegeben, die einen Anteil von 12,5 Prozent am Unternehmen darstellte. 1599 schloss die East India Company zudem einen Vertrag zur Aufbringung eines Kapitalfonds in Höhe von rund 30.000 Pfund ab. Dieser Kapitalfonds wiederum wurde in 101 Aktien aufgeteilt. In Deutschland wiederum dauerte es noch einige Jahre länger, bis die ersten Aktien an der Berliner Börse auf den Kurszetteln landeten. An der Frankfurter Wertpapierbörse, einer der größten Wertpapierbörsen der Welt, ist der Aktienhandel seit 1871 möglich.