Jeder Marktteilnehmer an den Aktienmärkten möchte natürlich positive Handelsabschlüsse erzielen und so eine ansprechende Rendite einfahren. Damit das möglich ist, sollten im besten Falle sogenannte Aktienstrategien angewendet werden. Hierbei handelt es sich also um vorformulierte Herangehensweisen an den Handel, mit dem die Wünsche, Erwartungen und Ziele genau definiert werden. Für alle Aktienstrategien gilt dabei, dass diese auf den langfristigen Handel ausgelegt sind und nicht für das kurzfristige Spekulieren genutzt werden sollten. Keine Sorge: Heutzutage gibt es zahlreiche Aktienstrategien prominenter Investoren, so dass Neulinge keinesfalls eine eigene Strategie entwickeln müssen. Welche Aktienstrategien besonders bekannt sind und wie sich diese genau definieren, schauen wir uns im Folgenden jetzt einmal genauer an.

Dividendenstrategie

Die Dividendenstrategie ist eine der bekanntesten Aktienstrategien überhaupt und wurde offiziell von Benjamin Graham ins Leben gerufen. Generell handelt es sich hierbei um eine konservative Strategie, die also nicht mit allzu großem Risiko belastet ist. Dennoch ist Sinn hinter dieser Strategie aber, hohe Renditen mit den Papieren einzufahren. Erworben werden in diesem Fall Aktien der Unternehmen, die ihren Anlegern die höchsten Dividenden auszahlen – und das im besten Fall jährlich konstant oder sogar steigend. Da es sich bei diesen Unternehmen in der Regel um große Versorgerunternehmen oder auch Produzenten von Konsumgütern handelt, ist das Risiko in den meisten Fällen auch in der Zukunft überschaubar. Eine Garantie dafür, dass die Dividendenstrategie zum Erfolg führt, gibt es aber natürlich nicht.

Dividend Low 5 Strategie

Noch ein kleines bisschen weiter gedacht wurde bei der sogenannten Dividend Low 5 Strategie, die sich vor allem in den letzten Jahren zu einem echten Trend entwickelt hat. Auch in diesem Fall sucht sich der Anleger wieder die Papiere heraus, bei denen die höchste Dividende gezahlt wird. Gleichzeitig werden von diesen Papieren dann die ausgewählt, die den niedrigsten Börsenkurs aufweisen. Auf Grund der, idealerweise jährlichen, Dividende können sich die Anleger somit auf eine recht sichere Rendite freuen, gleichzeitig kann die Aktie im besten Fall auch noch im Kurs zulegen.

Strategie der relativen Stärke

Einen vollkommen anderen Ansatz verfolgt hingegen die Strategie der relativen Stärke. In diesem Fall beruht der Ansatz auf dem Gedanken, dass sich positive Entwicklungen auch in der Zukunft weiterhin stark präsentieren werden. Tatsächlich handelt es sich bei der relativen Stärke dabei um einen Wert, der angibt, wie das Verhältnis von Kurs und Vergleichsindex ausfällt. Je größer diese relative Stärke ausfällt, desto stärker ist die Aktie im Vergleich zum Aktienindex gestiegen. Um die relative Stärke eines Papieres dann komplett ermitteln zu können, müssen verschiedene Unternehmenswerte betrachtet und mit anderen Unternehmen und Werten verglichen werden.

Value Strategie

Auch bei der Value Strategie kommt es auf verschiedene Unternehmenskennzahlen an. Wie der Name bereits vermuten lässt, wird hier auf Aktien gebaut, die in der Zukunft eine steile Wertentwicklung hinlegen könnten. Erworben werden hier also unterbewertete Aktien, deren Potenzial von der Börse noch nicht vollständig erkannt wurde. Es liegt somit aber auch auf der Hand, dass diese Strategie vor allem für risikointeressierte Investoren geeignet ist. Anfänger sollten auf andere Aktienstrategien zurückgreifen, zumal hier eine genaue Analyse der Unternehmenskennzahlen notwendig ist, um die wirklich werthaltigen Aktien für die Zukunft herausfiltern zu können.

Trendfolgestrategie

Die Trendfolgestrategie kommt besonders dann zum Einsatz, wenn die Aktien von jungen Unternehmen gehandelt werden. Das bringt ein gewisses Risiko mit sich, da diese Unternehmen oftmals von enormen Kursschwankungen betroffen sind. Mit der Trendfolgestrategie wird daher versucht, den optimalen Zeitpunkt für den Kauf einer Aktie zu finden. Hier setzt der Anleger weniger auf Unternehmenskennzahlen, sondern betrachtet vor allem das Verhalten anderer Marktteilnehmer – die sogenannte Schwarmintelligenz. Betrachtet werden hierzu vor allem grafische Analysen, gleichzeitig aber auch verschiedene mathematische Berechnungen für die Ermittlung des richtigen Zeitpunkts. Wer frühzeitig in einen Trend mit einsteigt, kann oftmals vom Schwarm profitieren, da in der Regel noch mehrere Anleger auf diesen „Zug aufspringen“. Die Folge: Der positive Trend der Aktie hält auch über einen längeren Zeitraum an. Wichtig ist dann aber natürlich auch, rechtzeitig vor einer Kursumkehr die Aktien abzustoßen.

Schwergewichtsstrategie

Auch die Schwergewichtsstrategie zeigt durch ihren Namen bereits sehr gut, worum es in diesem Fall geht. Als Schwergewichte werden die Unternehmen bezeichnet, die sich Positionen als Marktführer erarbeitet haben. Im Bereich der Sportartikelhersteller wären dies zum Beispiel Adidas und Nike. Derartige Unternehmen bieten für Anleger in der Regel eine große Sicherheit, da sie stabile Umsätze vorweisen und natürlich eine gewisse finanzielle Absicherung aufbringen können. Anleger sollten sich allerdings bewusst sein, dass zum Beispiel ein Konjunktureinbruch auch bei den Schwergewichten für Probleme bzw. Veränderungen sorgen kann. Aus diesem Grund ist es bei derartigen Aktien enorm wichtig, diese Investitionen auf einen langen Zeitraum auszurichten. Gleichzeitig sollte idealerweise natürlich nicht dann gekauft werden, wenn der Preis überdurchschnittlich hoch ist. Ein Vorteil der Schwergewichtsstrategie sind darüber hinaus die recht geringen Transaktionskosten, da die Papiere einmalig erworben und dann lange gehalten werden.