Der Begriff der Inflation stammt aus der Volkswirtschaftslehre und bezeichnet hier den kritischen Prozess der Geldentwertung. Das Preisniveau erhöht sich dauerhaft, im gleichen Zug wird die Kaufkraft des Geldes immer weiter gemindert. Vereinfacht gesagt lässt sich festhalten, dass durch die Inflation für das gleiche Geld weniger Waren als vor der Inflation erworben werden können.

Gründe für eine Inflation

Bei einer vorherrschenden Inflation können Verbraucher für einen identischen Geldwert weniger Waren erwerben als üblich. Hierfür kann es unterschiedliche Gründe geben, im Wesentlichen wird zwischen einer Angebotsinflation und einer Nachfrageinflation unterschieden. Ist die Nachfrage größer als das Angebot, wird von der Nachfrageinflation gesprochen. Für Unternehmen ist das eine gute Ausgangslage, denn so können die Preise für die Produkte in die Höhe getrieben werden. Ergo: Die Verbraucher erhalten für ihr Geld weniger Waren als zuvor. Ist von einer Angebotsinflation die Rede, steigt der Preis für die Waren zum Beispiel auf Grund gestiegener Rohstoffpreise oder gestiegener Kosten bei der Herstellung der Produkte. Das Ergebnis ist das Gleiche wie bei der Nachfrageinflation: Die Preise steigen.

Festgestellt wird die Inflation mit einem fest definierten Warenkorb, der mit unterschiedlichen Produkten gefüllt ist. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Nahrungsmittel oder Kleidung handeln. Die Preise für den Warenkorb werden über einen längeren Zeitraum beobachtet und anschließend mit Vergleichszeiträumen aus den Vorjahren verglichen. Die sogenannte Inflationsrate gibt an, wie stark die Inflation ausfällt. Gut zu wissen: Die Inflationsrate sollte laut Europäischer Zentralbank in einer gesunden Abtrennung zur Deflation stehen. Aus diesem Grund peilt die EZB dauerhaft eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent an. Geringer soll diese aber nicht ausfallen, da die Kaufkraft der Verbraucher sonst nicht vorangetrieben werden könnte. In diesem Zusammenhang ist von einer „gesunden Inflation“ die Rede.

Inflation und Deflation: Was ist der Unterschied?

Das genaue Gegenteil der Inflation ist die sogenannte Deflation. Hier steigen die Preise für die Produkte nicht, sondern sinken. Beim ersten Hinhören klingt das für den Verbraucher nicht schlecht, allerdings liegt der Grund für die sinkenden Preise in einer sinkenden Nachfrage. Die Unternehmen wollen ihr Produkt durch geringe Preise also wieder attraktiv machen. Gelingt das nicht, bricht der Umsatz des Unternehmens möglicherweise stark ein und es muss eine Insolvenz beantragt werden. Arbeitslosigkeit und sogar eine Wirtschaftskrise können die Folge sein.

Welche Mittel haben Politik und Notenbanken?

Die Politik hat im Zusammenhang mit der Inflation eine entscheiden Rolle inne und kann ganz wesentlich für einen erfolgreichen Kampf gegen die Inflation verantwortlich sein. Durch gesetzliche Vorgaben, Steuern oder andere Abgaben können Preise so verschoben werden, dass sich eine Inflation oder auch Deflation vermeiden lassen. Darüber hinaus können auch die Notenbanken gegen eine Inflation ankämpfen, indem sie zum Beispiel den Leitzins erhöhen und so das Geld verknappen. Die Folge: Das Geld ist mehr Wert, die Inflationsrate gering.