Beim Agio handelt es sich um einen elementaren Begriff in der Welt der Finanzgeschäfte. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Italienischen und bedeutet frei übersetzt in die Finanzwelt so viel wie „Aufgeld“ oder „Aufschlag“. Unterschieden wird hier allerdings zwischen verschiedenen Richtungen und Varianten in der Finanzwelt. Genutzt wird der Agio zum Beispiel bei Krediten oder Darlehen, noch verbreiteter ist der Agio aber bei Aktiengeschäften und dem Handel mit Fondsanteilen. Angegeben wird der Wert in der Regel in Prozent, wobei sich das Agio demnach natürlich auch immer in „harte Zahlen“ umrechnen lässt.
Agio bei Fondsanteilen und Aktien
Wer schon einmal Fonds erworben hat, wird mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auch mit dem Agio konfrontiert worden sein. Hierbei handelt es sich im Fondshandel um einen sogenannten Ausgabeaufschlag, der von den meisten Fondsgesellschaften beim Verkauf der Fonds erhoben wird. Nicht alle Unternehmen verlangen diesen Aufschlag, einige Direktbanken verzichten heutzutage auf die Gebühren, die ursprünglich eingeführt wurden, um die Vertriebskosten der Fondsgesellschaften zu decken. Üblicherweise liegt dieser zwischen zwei und fünf Prozent und richtet sich dabei nach dem Ausgabewert des Fonds.
Im Wertpapierhandel ist der Agio ebenfalls weit verbreitet. Hier bezeichnet das Aufgeld die Summe, um welche der Ausgabepreis der Aktie deren Nennwert übersteigt. Sollte also ein Unternehmen Aktien ausgeben und so einen höheren Wert als das Eigenkapital erreichen, ist diese Differenz für das Agio entscheidend. Im Falle des Wertpapierhandels wird das Agio dann als Kapitalrücklage verbucht. Übrigens: Es gibt auch das sogenannte Disagio, bei dem es sich um ein sogenanntes Abgeld, also um einen Abschlag handelt.