Der Begriff Leerverkauf bezieht sich keinesfalls nur auf den Banken- oder Finanzsektor, sondern ist auch in anderen Branchen verbreitet. Gemeint ist hiermit immer der gleiche Vorgang, der auch im Bereich des Finanzhandels schnell zu verstehen ist. Wie sich ein Leerverkauf genau definiert und worin die möglichen Vorteile für Anleger liegen, zeigen wir im Folgenden einmal detailliert auf.

Definition: Das ist der Leerverkauf

Der Name Leerverkauf lässt es bereits vermuten: Verkauft werden die Wertpapiere hier noch nicht wirklich. Zumindest nicht vollständig. Der Verkauf findet nämlich tatsächlich statt, allerdings besitzt der Verkäufer die jeweiligen Wertpapiere zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht. Stattdessen hofft dieser darauf, sich bis zum Erfüllungstermin des Vertrags günstiger mit den Papieren einzudecken und so einen Gewinn beim Handel zu erzielen. Hier hoffen die Verkäufer also mit anderen Worten darauf, dass ein Papier im Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und Erfüllungsdatum an Wert verliert und so günstiger eingekauft werden kann.

Auch wenn es sich hierbei also um einen bestimmten Zeitraum handeln muss, sind die Leerverkäufe aber keinesfalls auf das Termingeschäft beschränkt. Stattdessen können Leerverkäufe auch als Kassageschäft abgewickelt werden und werden so mit einer „kurzen“ Laufzeit von beispielsweise zwei oder drei Tagen durchgeführt. Beim Termingeschäft, den sogenannten Forwards und Futures, wird mit einer längeren Laufzeit gearbeitet.

Einsatzmöglichkeiten: Wann macht ein Leerverkauf Sinn?

Leerverkäufe werden im Finanzhandel generell in drei verschiedenen Situationen eingesetzt. Zum ein einen natürlich auf die „klassische“ Weise in Form einer Spekulation auf die Preisänderung. Zum anderen können Leerverkäufe aber auch als Absicherungsgeschäft genutzt werden und so einen Terminkauf absichern. Die dritte Möglichkeit ist wiederum die Ausnutzung von Preiskonsistenzen zwischen dem Kassamarkt und dem Terminmarkt.