Den Namen Goldman Sachs kennt eigentlich fast jeder Mensch in Europa. Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in New York hat sich als Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen vor allem im Zuge der internationalen Finanzkrise 2007 einen Namen gemacht und musste sich anschließend aus dem US-Trennbankensystem zurückziehen. Dennoch handelt es sich auch mehr als zehn Jahre später noch immer um eine der wichtigsten und mächtigsten Banken der Welt.

Das ist Goldman Sachs

Die Goldman Sachs Group wurde im Jahre 1869 gegründet und hat ihren Sitz in der Stadt New York City in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Konzern zählt zu den wichtigsten Spielern im internationalen Finanzhandel und unterliegt als sogenannte Investmentbank ganz besonders strengen Vorschriften des Gesetzgebers. Gleichzeitig kann sich Goldman Sachs als Investmentbank schneller Geld bei der amerikanischen Notenbank sichern, was zur Refinanzierung genutzt werden kann. Die Kunden des Unternehmens sind überwiegend große Unternehmen, Länder oder Staaten. Aber auch Privatpersonen mit einem entsprechenden Vermögen werden von der Bank betreut und können verschiedene Anlage- und Beratungsstrategien in Anspruch nehmen.

Obwohl sich der Hauptsitz der Bank in den USA befindet, hat der Konzern noch zahlreiche weitere Niederlassungen in allen wichtigen Finanzzentren – so zum Beispiel auch in Frankfurt. Laut dem Financial Stability Board (FSB) wird die Bank als „systemically important financial institution“ bezeichnet und ist damit eine von nur 29 Banken, die als besonders bedeutsames Finanzinstitut eingeschätzt wird.

Geschichte der Investmentbank

Heutzutage handelt es sich bei Goldman Sachs um einen Konzern beeindruckender Größe. Der Anfang war jedoch das genaue Gegenteil. 1869 gründete Marcus Goldman in einem Ein-Zimmer-Büro in New York die „M. Goldman & Company“, die als Grundstein vom heutigen Goldman Sachs bezeichnet werden kann. Ein wichtiger Mitspieler wurde im Jahre 1882 Samuel Sachs, der als „Erfinder der Aktie“ gilt und sich fortan mit in die Bankgeschäftige mischte. In jenem Jahr wurde der Konzern in „M. Goldman Sachs“ umbenannt, drei Jahre später erfolgte die Umbenennung in „Goldmann Sachs & Co.“. 1968 wurde das Unternehmen eingeladen, der New York Stock Exchange beizutreten – der Börsengang war damit perfekt. Als kurioses Datum kann rund um die Bank zudem der März 2019 beschrieben werden. Hier schaffte das Unternehmen die Krawatten- und Kostümpflicht ab, Mitarbeiter sollen sich künftig stattdessen passend zum Kunden kleiden.

Goldmann Sachs in der Kritik

Rund um den internationalen Börsenhandel hat Goldman Sachs in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen sorgen können. So wird dem Unternehmen vorgeworfen, die Schulden Griechenlands verschleiert und so die europäische Wirtschaftskrise maßgeblich geprägt zu haben. Darüber hinaus werden regelmäßig Vorwürfe laut, dass sich die Investmentbank in das politische Geschehen einmische. Als jüngstes Beispiel lässt sich hier der Finanzskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB aufführen. Über mehrere Monate hinweg hatte die Bank die Emissionen von drei Anleihen begleitet und dabei Gebühren in Höhe von rund 600 Millionen US-Dollar einkassiert. Diese politischen Aktivitäten brachten dem Konzern auch den Spitznamen „Government Sachs“ ein.