Wer nach dem bekanntesten deutschen Handelsplatz für die Börse gefragt wird, wird mit großer Wahrscheinlichkeit zunächst die Frankfurter Börse erwähnen. Das ist aber längst nicht der einzige große Handelsplatz in Deutschland. Auch die Börse Stuttgart kann als wichtiger Handelsplatz bezeichnet werden – und das auch auf internationaler Ebene.

Stuttgarter Börse Öffnungszeiten

An der Börse Stuttgart gelten folgende Öffnungszeiten für den Handel von Wertpapieren:

Das positive an den langen Öffnungszeiten der Stuttgarter Börse ist, dass Sie auf Marktentwicklungen in den USA reagieren können.

Stuttgarter Börse Gebühren

Folgende Gebühren gelten für den Handel von Wertpapieren an der Stuttgarter Börse:

  • Bei Anlage- oder Hebelprodukten, Fonds und ETPs gibt es kein fixes, sondern nur ein variables Entgelt. Bei den verbrieften Derivaten ist das variable Entgelt nach oben begrenzt.

  • Bei Aktien, Anleihen und Genussscheinen beträgt das fixe Entgelt 4,20 € je ausgeführte Order. Zusätzlich wird ein variables Entgelt verlangt.

  • Beim Kauf oder Verkauf von Anlage- oder Hebelprodukten fällt bis zu einer Summe von 1.100 Euro kein Entgelt an.

Eine Übersicht aller Gebühren finden Sie außerdem in der von der Börse Stuttgart bereitgestellten Gebühren- und Entgeltstruktur Übersicht:

https://www.boerse-stuttgart.de/-/media/files/handel/de/boerse-stuttgart_gebuehren.ashx

Stuttgarter Börse Adresse

Die Adresse der Stuttgarter Börse lautet wie folgt:

Boerse Stuttgart GmbH
Börsenstraße 4
70174 Stuttgart

Weitere Kontaktinformationen:
Tel: +49 711 2229850
E-Mail: info@boerse-stuttgart.de

Stuttgarter Börse ist der zweitgrößte deutsche Handelsplatz

Die Stuttgarter Börse wurde im Jahre 1861 gegründet und gehört heutzutage zu den bekanntesten deutschen und europäischen Handelsplätzen. Hier der Wertpapierbörse in Frankfurt liegt die Stuttgarter Börse gemessen am durchschnittlichen Anteil am Orderbuchumsatz im Parketthandel mit einem Anteil von rund 35 Prozent auf dem zweiten Rang. Europaweit betrachtet handelt es sich laut FESE-Statistik zudem um einen der zehn größten Handelsplätze Europas. Allein 2018 wurde ein Handelsvolumen von mehr als 71 Milliarden Euro erzielt.

Selbstverständlich verläuft der Handel an der Börse streng reguliert und kontrolliert. Die Markt- und Börsenaufsicht wird vom Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg durchgeführt, zusätzlich ist auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Regulierung der Stuttgarter Börse zuständig.

Geschichte der Stuttgarter Börse

Bereits im Jahre 1853 wurde von Ferdinand von Steinbeis, dem Präsidenten der 1848 gegründeten Zentralstelle für Gewerbe und Handel die Einführung einer Börse vorgeschlagen, was jedoch zunächst erfolglos verlief. Sieben Jahre später einigten sich Vertreter von 57 Unternehmen aus Baden-Württemberg darauf, einen Industriebörsenverein zu gründen. Nur einen Monat später wird die Warenbörse eröffnet, auf der damals vor allem Farbwaren und Baumwollgewebe gehandelt wurde. Erst am 11. Februar 1861 wird die Stuttgarter Wertpapierbörse gegründet. Damals noch unter dem Namen des „Stuttgarter Börsenvereins“. Der große Unterschied zur Warenbörse: Die Wertpapierbörse arbeitet als Tagesbörse, so dass hier Tag für Tag gehandelt werden konnte. Kurios: Die Börsensitzungen wurden zur damaligen Zeit durch das Läuten einer Glocke eingeläutet. Nur eine Stunde später beendete die Glocke dann wieder die Handelsmöglichkeiten. Zu den wichtigsten Handelspapieren gehörten in der Anfangszeit vor allem Papiere von Spinnereien, Webereien oder Maschinenfabriken. Aber auch Staatspapiere des baden-württembergischen Königshauses konnten gehandelt werden.

Die unterschiedlichen Handelssegmente an der Stuttgarter Börse

Der Handel an der Stuttgarter Börse wird über verschiedene Handelssegmente abgewickelt. Eines davon ist zum Beispiel das Handelssegment Bondm, welches erst im Jahre 2010 gestartet wurde und auch mittelständischen Unternehmen den Zugang zur Börse ermöglicht. Darüber hinaus stehen weitere Handelssegmente wie die Plattform Euwax zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um die größte Plattform für den börslichen Handel mit Derivaten in Europa. Zu den handelbaren Gütern gehören zum Beispiel Optionsscheine, Hebel-Zertifikate, Aktienanleihen oder Anlagezertifikate. Speziell für den Anleihenhandel hat die Stuttgarter Börse das Handelssegment Bondx ins Leben gerufen, für den Handel mit ausländischen Aktien wird das Segment 4x angeboten.